
Ein eLearning-Kurs von Christian Leetz (TN-Deutschland)
Lerneinheit 1
Wie man den Umgang mit Journalisten gestaltet
— KURZBESCHREIBUNG —
In dieser ersten Lerneinheit erfahren Sie, wie Reiseredaktionen heute aufgestellt sind und wie der Arbeitsalltag von Journalisten aussieht. Außerdem wird genauer betrachtet, wie man an qualitativ gute Kontakte gelangt und wie man den Kontakt dann persönlich aufbaut.
— GLIEDERUNG —
In dieser Lerneinheit erwartet Sie:
- Erklären der Arbeitsweise von Redaktionen & Journalisten
- Aufbau nachhaltiger Netzwerke
— EINGANGSSZENARIO —
Diese Situation kennen viele DMO: Man verschickt eine Pressemitteilung – erreicht damit am Ende aber keine oder nur wenige Abdrucke bzw. Veröffentlichungen in den Medien.
Wer versteht, wie Journalisten ticken und sich ein professionelles Netzwerk aufbaut, erhöht die Chancen für seine Themen in den Medien allerdings drastisch.
— VIDEO —
— ZUSAMMENFASSUNG —
Arbeitsweise von Redaktionen
Zur Arbeitsweise von Redaktionen muss man wissen: Diese sind inzwischen chronisch unterbesetzt, oft gibt es nicht einmal mehr einen festen Ansprechpartner für Reisethemen – außer bei den größeren regionalen und überregionalen Titeln. Und diejenigen, die Woche für Woche darüber entscheiden, welche Themen ins Blatt – oder auf die Website – kommen, sind in aller Regel Einzelkämpfer.
Diese Einzelkämpfer gehören zu einer Berufsgruppe, die sich seit Jahren im Untergang sieht. Seitens der eigenen Verlage Jahr für Jahr aufs Neue von Kündigung bedroht und von Teilen der Gesellschaft als Lügenpresse verschrien, steht es um das innere Gleichgewicht und das Selbstwertgefühl vieler Journalisten nicht zum Besten.
Die Rolle des knallharten Themen-Türstehers passt häufig auch nicht zum Selbstbild vieler Journalisten, die ihr schreiberisches Werk als Kunstform betrachten. Und an Künstlern gehen derlei Angriffe, ein solcher gesellschaftlicher Bedeutungsverlust, nicht spurlos vorbei.
Begegnen Sie diesen Türstehern, die darüber entscheiden, was gedruckt wird und was nicht, mit Empathie und ehrlichem Interesse an ihrer Arbeit. Nichts ist leichter, als über ein positives Feedback oder auch ein Lob die Tür für eine gute Zusammenarbeit aufzustoßen.
Zwei Beispiele für den Einstieg in ein erstes Telefonat, das der Kontaktaufnahme mit der Redaktion dienen soll:
„Frau X: Ich habe neulich Ihren Artikel über das Naturschutzgebiet XY gelesen, ihre Art die Region und die Natur zu beschreiben hat mir sehr gut gefallen…“
oder
„Herr Y, bevor ich Ihnen mehr über unsere Pressereise erzähle, wollte ich Ihnen kurz sagen, dass ich Ihren Reiseteil schätze. Er ist einer wenigen, der Woche für Woche noch mit einem guten Themenmix die Vielfalt der Reisewelt abbildet.“
Wertschätzung, das kennt jeder aus seiner eigenen Arbeit, tut gut!
Hieran kann sich jetzt gut ein konkretes Angebot für ein Thema aus Ihrer Region anschließen. Das können Einladungen zu individuellen Pressereisen sein, das Angebot eines exklusiven Interviews mit dem Geschäftsführer oder die Option für die Redaktion, ein Thema wirklich als erste zu bekommen. Zeitungen und Portale sind immer auf der Suche nach (kostenlosen) exklusiven Themen. DPA-Geschichten gibt es genug.
Darüber hinaus: Reiseseiten sind inzwischen sehr oft eine „Verlagssonderveröffentlichung“. Heißt: Diese Seiten sind sehr nah an der Anzeigenabteilung aufgehängt, was es zusätzlich erschwert, mit seinen Geschichten gratis und schön platziert bzw. dargestellt einen Fuß in die Tür zu bekommen.
Der Weg zu möglichst vielen Abdrucken funktioniert daher mehr denn je über gute Themen UND gute Kontakte.
Woher bekomme ich also gute Kontakte?
Tipp: Handbuch Touristik Medien von Sabine Metzger, Fabian von Poser, Hans-Werner Rodrian
Das Dschungel-Buch durch die Touristik ist ein guter Führer durch die Reisepresse.
Kompaktes Know-how zu mehr als 630 Reiseredaktionen, freien Journalisten, 175 Reiseblogs.
Mit direkten Ansprechpartnern, Durchwahlen und Mailadressen. Kosten: 99 €. Bestellung per Mail bei Fabian v. Poser fvp@srt-redaktion.de
Doch ganz gleich, ob Reiseseiten oder die entsprechenden Rubriken im Onlinebereich nun eigenständiger Teil des Mediums sind oder als „Verlagssonderveröffentlichung“ firmieren – öfter als ein bis zweimal pro Jahr wird kaum eine Region ohne Geldmittel thematisch aufgegriffen werden. Also nicht jede Woche ein Thema absetzen – sondern dosiert und wohl überlegt!
— WEITERFÜHRENDE INFORMATIONEN —
Sie haben noch nicht genug? Dann sehen Sie sich doch diese weiterführenden Informationen an:
- 5 Tipps für den Erstkontakt mit Journalisten: Hier klicken
- In 10 Schritten Journalisten professionell überzeugen: Hier klicken
— AUSGANGSSZENARIO —
Das Aufbauen eines guten Medien-Netzwerkes braucht etwas Zeit. Von heute auf morgen war noch niemand per du mit den Ressortleitern dieser Republik. Wer aber mit guten Themen an die Medien herantritt und dies nicht in einer fordernden oder gar vorwurfsvollen Weise („Über unsere Nachbarregion haben Sie aber auch berichtet!“) tut, wird nachhaltig gute Kontakte aufbauen. Kontakte, die letztlich den Themen Reichweite geben.
Dieser Kurs wird von Teejit - Weiterbildung neu definiert im Rahmen des LIFT-Förderprojektes bereitgestellt. Weitere CC-BY Kurse gibt es auf www.teejit.de