Ein eLearning-Kurs von Rainer Schwarz (RSPS) + Christian Leetz (TN-Deutschland)

Lerneinheit 2

7 Grundbausteine für Öffentlichkeitsarbeit

KURZBESCHREIBUNG

In der zweiten Lerneinheit dieses Kurses lernen Sie die wichtigsten Handlungsfelder der Öffentlichkeitsarbeit kennen. Dieses Wissen ist essenziell, um den Rahmen Ihrer PR-Arbeit abstecken zu können.

GLIEDERUNG

In dieser Lerneinheit erwartet Sie:

  1. Der Bauplan
  2. Der Bauherr oder die Bauherrin
  3. Das Fundament
  4. Die Baumaterialien
  5. Meine Mitbewohner
  6. Die Nachbarn
  7. Die weite Welt

EINGANGSSZENARIO — 

Wer die 7 Grundbausteine der Öffentlichkeitsarbeit für sich entdeckt, der weiß im Anschluss exakt, ob diese Aufgabe zu einem passt und erkennt, welch machtvolles Instrument er oder sie in Händen hält.
Doch Achtung: Wer Macht hat, sollte diese immer respektvoll und vertrauensvoll und in aller Demut „einsetzen“! Die 7 Grundbausteine ermöglichen einen Einblick in alle Aufgabenfelder und in die Dimension der Aufgabe, die immer bei mir beginnt, also bei Persönlichkeit und in meiner Haltung. 

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ZUSAMMENFASSUNG

 

Baustein 1: Was ist ein KPI?

Beim Hausbau kommt es entscheidend darauf an zu wissen, was erwartet wird. Es ist ein Unterschied, ob ich ein Mehrfamilienhaus baue oder eine Villa. Auf den Tourismus bezogen bedeutet das:
Betreue ich eine große Destination, wird mein Aufgabenfeld viel weiter gesteckt sein als für ein Hotel mit zehn Zimmern. Dementsprechend fallen auch die Personalplanung und die Größe der Abteilung aus. Welche Vielfalt an Aufgaben es geben kann, beleuchten wir unter Punkt 4.

Baustein 2: Der Bauherr oder die Bauherrin

Hier geht es um die Persönlichkeit. Nur wer seine Profession in der Kommunikation als Gabe sieht oder dort wirklich hineinwachsen will, sollte diesen Weg wählen. Man sollte weder ein Vielredner noch ein graues Mäuschen sein, sondern sich für seine Belange und die Belange des Arbeitgebers einsetzen können und wollen. Dabei ist sowohl Zuhören, als auch Hinhören enorm wichtig. Der berühmte Elefant im Porzellanladen ist fehl am Platz; was es vielmehr braucht, ist ein vermittelnder Charakter – der allerdings auch klar zum Ausdruck bringen kann, um was es ihm der Sache nach geht.

Baustein 3: Das Fundament

Wer mit dem Arbeiten loslegt, sollte gut gerüstet sein. Sonst muss in vollem Lauf umgekehrt werden – und das ist lästig und kostet unnötig Zeit. Zur Vorbereitung gehören unter anderem: gute Basistexte und entsprechende Fotos dazu. Der allerwichtigste Punkt ist allerdings:
In allem sollte immer der Markenkern und das, was man eigentlich sagen will, mit einfließen. Und was unsere Botschaften sind, sind vor allem die Antworten auf die Fragen: Wofür steht unsere Region? Was sind unsere Alleinstellungsmerkmale? Wieso sollten die Gäste gerade zu uns kommen?


Baustein 4:
Die Baumaterialien

Mit was bauen wir das Haus, mit was erfüllen wir es zum Leben?
Zum einen mit der klassischen Pressearbeit, mit Pressereisen, Social-Media-Kanälen, einem eigenen Blog, Themenblogs zum Beispiel zu Radreisen oder Wandertouren, Newslettern, Podcasts, Messebeteiligungen, Krisenmanagement, Homepage, Anzeigen, Systemen für interne Kommunikation, eigenem Streaming, Online-Seminaren und vielem mehr. All das steht dann in Verbindung zu Aktionen, Kampagnen, Veranstaltungen – also allem, was aktiv im Außen stattfindet. Dieses Gesamtkonstrukt sollte am besten ineinander verwoben und optimal vernetzt sein.


Baustein 5:
Meine Mitbewohner

Bei all unserem Handeln sind wir nicht allein. Deshalb lohnt es sich, schon sehr früh alle Arbeiten in erster Linie mit der Geschäftsleitung und dem Marketing abzustimmen. Oft gibt es hier unterschiedliche Vorstellungen. Nicht alles, was gewünscht wird, kann PR eins zu eins so transportieren, es muss sich ein Wording suchen, das nicht zu werblich ist, sonst können Journalisten nicht damit arbeiten (was auch ok so ist). Deshalb sollten stehts Absprachen stattfinden, was die Erwartungen der Geschäftsleitung und des Marketings sind, was wir dazu beitragen können, was nicht und wie unser Weg in die Öffentlichkeit ist.


Baustein 6:
Die Nachbarn

Jedes Haus braucht gute Beziehungen zu den Nachbarn, die meist einfach nur gesehen und wahrgenommen werden wollen. Es ist, wie wenn ein Adler über sein Nest fliegt, die Jungen im Auge hat. Der Adler sieht, welches gerade mehr Zuwendung braucht und schaut, dass die Grundversorgung passt. Wer sind im Tourismus und in der Hotellerie unsere Nachbarn? Nun, zunächst die Gäste, dann ggf. der Aufsichtsrat, der Gemeinderat, Hotelpartner, Dienstleister, Stadtführer, die Tourist-Info, und auch spezielle Interessengruppen, bei denen mit Gegenwind zu rechnen ist. Dies kann zum Beispiel sein, wenn eine Mountainbike-Downhill-Strecke oder eine neue Seilbahn entstehen soll und sich dazu Widerstand formiert.

 

Baustein 7: Die weite Welt

So, nun ist das Haus gebaut. Es dient uns als Basis, von der aus wir die weite Welt an Kontakten erobern wollen. Darum geht es ja. Der Welt draußen zu zeigen, welche Angebote wir haben und was daran besonders ist, wie bereits eingangs erwähnt. Dazu lohnt es sich auch, regelmäßig einen Ausflug zu machen – hin zu den Menschen, Gästen und Partnern. Für den Weitblick. Um zu fragen, wie sie ihre Region sehen, was sie sich wünschen, damit das in unsere Arbeit, in unseren Markenkern und in unsere Botschaften mit einfließen kann und immer aktuell bleibt. 

AUSGANGSSZENARIO

Wer sich nun angesprochen fühlt und doch denkt, dass die Aufgabe zu groß ist, der bedenke:
Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Wer spürt, Öffentlichkeitsarbeit passt zu mir, der beginne mit Freude und lerne jeden Tag. Wachsen geht nur mit Hineinwachsen. Deshalb, viel Freude am Erfolg. Und noch ein Rat zu Schluss: In der Öffentlichkeitsarbeit steht viel auf dem Spiel, nämlich das öffentliche Vertrauen, damit spielen wir nicht. 

 

Dieser Kurs wird von Teejit - Weiterbildung neu definiert im Rahmen des LIFT-Förderprojektes bereitgestellt. Weitere CC-BY Kurse gibt es auf www.teejit.de